Private Gruppen & Vorträge

Eine Fussreise durch die Geschlechtergeschichte

Unsere Rundgänge sind mehr als traditionelle Stadtführungen: Sie sind Entdeckungsreisen in die Geschlechtergeschichte Zürichs. Unscheinbare Orte erhalten überraschend neue Bedeutung, scheinbar Altbekanntes offenbart ungewohnte Seiten. Von zwei Historikerinnen geleitet, lassen Sprecherinnenwechsel, szenische Einlagen, Zitate, Bild- und Anschauungsmaterial das Erzählte lebendig werden.

Im Januar/Februar sind wir in der Winterpause und führen keine Rundgänge. Buchungen nehmen wir aber jederzeit gerne entgegen.

 

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Frauen und Kolonialismus

Eine Spurensuche in Zürich

Die Schweiz hatte zwar keine Kolonien, aber auch Schweizerinnen und Schweizer waren in koloniale Projekte involviert. Schweizer Männer boten ihre Dienste als Söldner in Kolonialarmeen an, waren als Händler, Forscher und Missionare in Übersee unterwegs. Was aber ist mit den Frauen? Auf unserem Rundgang machen wir uns auf die Suche nach ihren Spuren. Dabei begegnen wir sowohl Komplizinnen als auch Leidtragenden des Kolonialismus und zeigen auf, wie sich diese Positionen manchmal gar nicht so leicht voneinander abgrenzen lassen. Wir lernen u.a. Missionarinnen und Ehefrauen von Pflanzern kennen, die in «Übersee» lebten. Wir zeigen anhand von Beispielen, wie auch im Zürcher Alltag koloniale Bilder, stereotypisierte  «Exotik» und Warenrassismus Einzug gehalten haben. Und wir schauen darauf, welchen Einfluss die politische und gesellschaftliche Lage im globalen Süden auf die Zürcher Frauen genommen hat.

 

Treffpunkt: Beatenplatz bei den Sitzbänken unter den Bäumen

Ende: Glockenhof / Sihlstrasse 33

Führungsanfrage

«Tot ist eine erst, wenn sich niemand mehr an sie erinnert»

Berühmte Frauen auf dem Friedhof Sihlfeld

Illustre Persönlichkeiten liegen auf dem Friedhof Sihlfeld begraben. Dazu gehören beispielsweise Johanna Spyri und Emilie Lieberherr. Doch kennen Sie auch die Frauenrechtlerin und erste Schweizer Chemikerin Jeanne Eder-Schwyzer? Oder die Künstlerin Verena Loewensberg, die neben Max Bill, Camille Graeser und Richard Paul Lohse zu den «Zürcher Konkreten» gezählt wird, im Gegensatz zu ihren Kollegen aber nie im Scheinwerferlicht stand? Erfahren Sie auf unserem Rundgang mehr über diese und weitere bedeutende Frauen aus dem 19. und 20. Jahrhundert, die in den vielfältigen Bereichen Kunst, Literatur, Wissenschaft, Politik und Wirtschaft tätig waren. Wie konnten sie sich in Beruf und/oder Berufung entgegen den gesellschaftlichen Konventionen ihrer Zeit verwirklichen?

 

Treffpunkt: Friedhof Sihlfeld A, Aemtlerstrasse 151 (Haupteingang)

Ende: Krematorium Sihlfeld D

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«Bauen werd‘ ich auch noch, ich schwöre es dir!»

Zürcher Pionierinnen der Architektur

Frauen sind in der Schweiz erst seit Beginn des 20. Jahrhunderts zum Architekturstudium zugelassen. In dieser kurzen Zeit haben sie – auch in Zürich – Grosses geleistet. Haben Sie beispielsweise gewusst, dass die Badi am Oberen Letten unter der Leitung einer Frau gebaut wurde? Bauten von Zürcher Architektinnen prägen das Stadtbild, doch sind sie nur wenig bekannt. Wir stellen sie vor und richten unsere Aufmerksamkeit auf die Vorurteile, gegen welche die Pionierinnen der Architektur kämpfen mussten. Wir zeigen, welche Auswirkungen der männerdominierte Städtebau auf den Alltag von Frauen noch heute hat und machen deutlich, was es heisst, gendergerecht zu planen und zu bauen. Erfahren Sie mehr zu Frauen in der Architektur früher und heute in unserem Rundgang durch den Kreis 5.

 

Treffpunkt: Lettenviadukt (gegenüber Ecke Wasserwerkstrasse/Imfeldsteig)

Ende: Gasometerstrasse 16/18

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50 Jahre Frauenstimmrecht!

Wie die Zürcherinnen für ihre Rechte kämpften

Endlich! Die Schweizerinnen erhielten vor fünfzig Jahren das Stimm- und Wahlrecht. Der Weg dorthin war steil und steinig. Seit dem 19. Jahrhundert forderten Frauen vehement die politische Mitbestimmung. Sie reichten Postulate und Motionen ein, gründeten Stimmrechtsvereine und wiesen auf die Leistungen der Frauen für Staat und Gesellschaft hin. An der ersten nationalen Volksabstimmung 1959 verwarf das männliche Stimmvolk das Frauenstimmrecht heftig. Die Frauen indes kämpften weiter, wurden lauter. Die neue Frauenbewegung in den 1960er Jahren bat nicht mehr, sondern forderte – der Erfolg sollte ihr recht geben. Wie sah der Kampf für die politischen Rechte in Zürich aus? Welche Argumente brachten die Befürworterinnen des Stimmrechts vor? Welche Hindernisse mussten sie überwinden? Und zuletzt: Wo stehen wir in punkto Gleichberechtigung heute?

 

Treffpunkt: Rathausbrücke (Gemüsebrücke)

Ende: Münsterhof

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Bezichtigt, gefoltert, hingerichtet

Hexenverfolgung in Zürich

Zwischen 1487 und 1701 wurden im Zürcher Hoheitsgebiet 80 Frauen und 5 Männer als «Hexen» hingerichtet. Wir zeigen auf, wie ein Prozess ablief, welches Bild sich die Bevölkerung von der «Hexe» machte und wie sie wiederum von Künstlern dargestellt wurde. Wir stellen Ihnen Agatha Studler vor, die einzige als «Hexe» hingerichtete Stadtzürcherin. Und wir erläutern, warum gerade Frauen besonders oft bezichtigt wurden. Besuchen Sie mit uns die Zürcher Orte der Hexenverfolgung – Sie werden feststellen, dass Sie bereits bestens mit ihnen vertraut sind…

 

Treffpunkt: Limmatquai 56

Ende: Kreuzgang Fraumünster

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Von Utopie und Aufbruch

1968, Zürich und die Frauen

Der «Mai 1968» elektrisierte die Welt. In Zürich entlud sich die Frustration der nachrückenden Generation vor dem Globus-Provisorium. Die Jugend kritisierte die kapitalistische Konsumgesellschaft und lehnte die Autorität des Staats ab. Sie forderte Mitsprache und autonome Freiräume, träumte die Utopie einer gerechten Welt, lebte ihre Sexualität. Nach dem süssen Sommer der Revolte kam neuer Wind in die Frauenbewegung. Mit spontanen Protestaktionen sorgte sie für Furore. Frauen jeden Alters protestierten medienwirksam gegen patriarchale Strukturen und stereotype Rollenbilder und engagierten sich für die rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung. Endlich sollte das Geschlechterkorsett gesprengt werden, in dem sie sich gefangen fühlten. Begleiten Sie uns auf eine Zeitreise: Erleben Sie mit, wie die Revolution weiblich wurde.

 

Treffpunkt: Coop (Globus-Provisorium) Bahnhofbrücke

Ende: Neumarkt / Chorgasse

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«Sie ist da! Da und da!»

Wie Frauen den Stadtraum eroberten und die Kunst revolutionierten

«Ist Sie da?» In diesem Rundgang nehmen wir Sie mit entlang der Limmat in den Kreis 5. Erfahren Sie, wie Dada und nachfolgende künstlerische und feministische Bewegungen in den letzten 100 Jahren gesellschaftliche Teilhabe forderten und den öffentlichen Raum als geschlecherpolitisches Terrain einnahmen. Ob in Einzelleistungen, individuellen Pioniertaten oder Gruppen-Engagements, ob in Reformen der Kunstausbildung, Performance und Tanz, ob im Punk und Aktivismus: Sie war in Zürich da! Da und da!

 

Treffpunkt: Hauptbahnhof (beim Gruppentreffpunkt in der Halle)

Ende: Neugasse 29

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auch als Vortrag

«Fräulein, zahlen bitte!»

100 Jahre Zürcher Beizengeschichte

Die vielfältige Präsenz von Frauen im städtischen Alltag zeigt sich im Mikrokosmos der Beizen, Speisewirtschaften, Bierhallen, Confiserien, noblen Tanzlokale und anrüchigen Variétés. Es ist eine halböffentliche Welt, in der die Geschlechterrollen verwischen, eine Welt zwischen Abstinenz und feuchtfröhlichem Alkoholgenuss, zwischen Birchermüesli und Schwartenmagen, zwischen verrauchten Spelunken und edlen Etablissements. Entlang der Vergnügungsmeile zwischen Central und Bellevue treffen wir auf die Lebensgeschichten unterschiedlichster Frauen von der einfachen Serviertochter bis zur legendären Wirtin.

 

Treffpunkt: Beatenplatz bei den Sitzbänken unter den Bäumen

Ende: Hechtplatz

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Von Krieg, Brot und Klassenkampf

Die Mobilisierung der Frauen 1914–1918

Während die Schweizer Soldaten zur Untätigkeit verurteilt an den Landesgrenzen stehen, werden die Frauen aktiv und stellen sich in den Dienst der Öffentlichkeit. Sie organisieren Haushaltungs- und Gemüsebaukurse und verteilen Lebensmittel an die Armen. Mit Suppenküchen, Soldatenstuben und Wäschereien kümmern sie sich um das Wohl der Männer an der Grenze. Als Künstlerinnen kämpfen sie für den Frieden. Nicht zuletzt gehen sie auf politischem Weg gegen Teuerung, Verelendung, Arbeitslosigkeit und Massenarmut vor. Durch das neugewonnene Selbstvertrauen bestehen sie vermehrt auf politischer Partizipation und fordern Gleichberechtigung. Genährt vom aufkeimenden Gedanken des Sozialismus versprechen sich fortschrittliche Frauen – und Männer – nicht nur soziale Gerechtigkeit, sondern auch Gleichberechtigung von Mann und Frau.

 

Treffpunkt: Sechseläutenplatz (Haupteingang Opernhaus)

Ende: Predigerplatz

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auch als Vortrag

Bürgerin und Begine, Kaplan und Konkubine

Eine Fussreise durchs Oberdorf des 16. Jahrhunderts

Wo heute idyllische Plätzchen und verschlafene Gässchen liegen, lebten früher die verschiedensten Menschen auf engstem Raum nebeneinander. Nicht selten beklagten sie sich über üble Gerüche und laute Nachbarn. Einige Bewohnerinnen haben wir zu neuem Leben erweckt: eine Frau, die ihrem Ehemann ein Haus zu Leibgeding vermachte, und einen Kaplan, der sich nach der Reformation mit einer Nonne vermählte; eine reiche Bürgerin aus einer Tuchhändlerdynastie und eine Zürcherin, die ihren ersten Mann aus Liebe heiratete und den zweiten als Reformatorenwitwe überlebte, sowie mittelloseBeginen, die ihren Lebensunterhalt mit Weben und Betteln verdienten.

 

Treffpunkt: Hechtplatz beim Brunnen

Ende: Kirchgasse / Grossmünster

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«Und endlich wollen Wir ganz und gar verboten haben…»

In Konflikt mit dem Gesetz

Wie wurde eine Ehebrecherin im Mittelalter bestraft? Was wurde Hexen vorgeworfen und gab es auch Hexer? Was verboten die Sittenmandate und warum wurden «zerhauene» Männerhosen oder Duelle in der Burschenschaft zur Gerichtssache? Welches waren die Sanktionen für einen Kindsmord? Zu solchen und anderen Fragen haben wir Quellen vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert befragt und zeigen auf unserem Rundgang zum Thema Kriminalität, wie sich Rechtsempfinden und Rechtssprechung, Normen und Mentalitäten über die Jahrhunderte gewandelt haben.

 

Treffpunkt: Rathausbrücke (Gemüsebrücke)

Ende: Rathausbrücke (Gemüsebrücke)

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«Dass mir das Herz im Leib ist kalt»

Die Frauen und der Tod. Ein Rundgang über den Friedhof Sihlfeld

Im Angesicht des Todes sind alle gleich, so zumindest will es eine Volksweisheit. Der geschlechtergeschichtliche Blickwinkel fördert jedoch grosse Unterschiede zu Tage! Sagt Ihnen der Ausdruck «Leichenbitterin» etwas? Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum es keine Totengräberinnen gibt? Und wie die Frauen dem Krematorium zum Durchbruch verhelfen sollten? Solchen und anderen Fragen gehen wir auf unserem Friedhofs-Rundgang nach.

 

Treffpunkt: Friedhof Sihlfeld A, Aemtlerstrasse 151 (Haupteingang)

Ende: Friedhof Sihlfeld D, Krematorium

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«Ghupft wie gsprunge»

Wandern, rudern und dribbeln

Ob Fussball, Ruderclub oder Leichtathletik: Frauen erobern seit Beginn des 20. Jahrhunderts die Sportwelt. Doch sie mussten viele gesellschaftliche Hindernisse überwinden, um ernstgenommen zu werden. Auf diesem sportlichen Rundgang durch die Altstadt lernen wir Pionierinnen des Frauensports kennen. Sie wagten sich in die Turnhallen und auf die Fussballplätze, warfen Speere und Diskusse und sprangen hoch und weit. Und allen Unkenrufen zum Trotz verloren sie dabei weder ihre Gebärfähigkeit noch ihre Weiblichkeit.

 

Treffpunkt: Wasserkirche (beim Zwingli Denkmal)

Ende: Sechseläutenplatz

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also in English

Frauen zwischen Lust und Zaster

Ein Rundgang durch das ehemalige Chratz-Quartier

​Was hat der Alltag von Frauen mit Stadtentwicklung zu tun und was kann uns die gebaute Stadt über das Leben und Wirken von Frauen erzählen? Solchen Fragen gehen wir auf dem Rundgang durch das ehemalige Chratzquartier links der Limmat nach. Wir zeigen, wie Ende des 19. Jahrhunderts öffentliche Waschplätze dem Verkehr Platz machen mussten und wie die Frauen zur Frauenbadi und der ersten öffentlichen Frauentoilette am Bürkliplatz kamen. Wir machen Halt bei einem ehemaligen Bordell sowie bei einer Gerichtsinstanz, die ledige Mütter zu Gefängnisstrafen verurteilte. Beim Hotel Baur au Lac schliesslich erzählen wir die Geschichte einer Frau, die am grossen Zaster der Stadt teilhaben wollte und dafür die Zürcher Gesellschaft an der Nase herumführte.

 

Treffpunkt: Lindenhof beim Brunnen

Ende: Schanzengraben / Hotel Baur au Lac

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Zapfhahn und Suppenhuhn

Ein historischer Rundgang zu Essen und Trinken

Was wir essen und trinken, die Zubereitung der Speisen und die Sitten bei Tisch haben sich im Lauf der Zeit verändert. Die Produktion und der Konsum von Lebensmitteln widerspiegeln die unterschiedlichen Rollen von Frauen und Männern in der Gesellschaft. Das Bier und das Schlachten, zum Beispiel, waren Männersache und auch die Vegetarismus-Bewegung wurde in ihren Anfängen stark von Männern geprägt. Warum exotische Gewürze den Frauen das Gebären erleichtern und die männliche Lust fördern sollen und wie die Schokolade das Schweizer Militär eroberte, sind Themen weiterer Stationen unseres Rundgangs durch die Altstadt.

 

Treffpunkt: Rathausbrücke (Gemüsebrücke)

Ende: Paradeplatz

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«Plötzlich bist du eine Ausgestossene»

Schweizerische Flüchtlingspolitik 1933–1945

Viele «ausgestossene» Jüdinnen und Juden versuchten während der Naziherrschaft in Deutschland, in die Schweiz zu fliehen, so auch nach Zürich. Auf unserem Rundgang begegnen wir einigen dieser Flüchtlinge und erzählen vom Alltag bekannter und unbekannter EmigrantInnen. Auch die Haltung der Bevölkerung und die schweizerische Flüchtlingspolitik gegenüber Jüdinnen und Juden – ohne die diese Geschichten nicht verstanden werden können – sind Thema des Rundgangs.

 

Treffpunkt: Sigi-Feigel-Terrasse (Treppen an der Sihl oberhalb Gessnerbrücke)

Ende: Limmatquai 16

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Kino, Küsse, Knieverrenkung

Wie Frauen sich früher in Zürich vergnügten

Freizeit, wie wir sie heute kennen, war nicht immer eine Selbstverständlichkeit. Dies galt bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts vor allem für Frauen. Die Doppelbelastung von Beruf und Familie, aber auch strenge Regeln punkto Sitte und Anstand beschränkten Zeit und Freiräume von Frauen. Trotzdem fanden sie immer wieder Mittel und Wege, ihren Vergnügen und eigenen Interessen nachzugehen. So entdecken wir auf unserem Rundgang, wohin Frauen auf den Tanz gingen und wie sie die Warenhäuser für sich eroberten. Wir berichten von Frauen, die sich Freiheiten herausnahmen, und von braven Mädchen, die zu aufmüpfigen Rebellinnen wurden, und erfahren, was die Gesellschaft dazu zu sagen hatte.

 

Treffpunkt: Opernhaus beim Haupteingang

Ende: Bürkliplatz / Stadthausanlage

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«Ob die Frauen auch zum Volke gehören?»

Vom Recht der Weiber

Den Zürcher Kantonsräten war diese Frage 1831 bei der Diskussion um eine neue Kantonsverfassung nicht der Rede wert. Den Frauen wurden nicht nur die politischen Rechte vorenthalten, auch im zivilrechtlichen Bereich waren sie den Männern nicht gleich gestellt. Wie wirkte sich diese Diskriminierung auf den Alltag von Armengenössigen und Oberschichtsdamen aus? Was bedeutete sie für Fabrikarbeiterinnen und Gewerbe- und Handelstreibende? Welche Folgen hatte sie für die Ausbildung von Mädchen oder für die Niederlassungsfreiheit von Frauen? Und wie rechtfertigten zeitgenössische Denker den Ausschluss von Frauen? Diesen Fragen gehen wir auf unserem Rundgang durch die Altstadt nach.

 

Treffpunkt: Rathausbrücke (Gemüsebrücke)

Ende: Lindenhof

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nur als Vortrag

Bibel und Bestseller

Johanna Spyri, eine Frau des 19. Jahrhunderts

Johanna Spyri – bekannt ist ihr Name, bekannt sind ihre Bücher, doch was wissen wir über diese Frau und ihre Zeit? Auf unserem Rundgang wollen wir der berühmtesten Schriftstellerin der Schweiz ihre Geschichte zurückgeben, diese aber auch in die Geschichte der Stadt Zürich einbetten und zeigen, was das Leben einer Oberschichtsfrau zu dieser Zeit ausmachte. Wir erzählen, welche Ausbildung Johanna Spyri als höhere Tochter genoss und was es für sie als Frau des Stadtschreibers hiess, einem bürgerlichen Haushalt vorzustehen. Wir berichten von ihrem pietistischen Lebensideal und beschäftigen uns mit ihrem Werk und der Situation schreibender Frauen im 19. Jahrhundert: Schreiben als Ausbruch aus dem enggeschnürten Korsett gesellschaftlicher Konventionen?

 

Treffpunkt: Predigerkirche beim Brunnen

Ende: Bürkliplatz

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Nicht mehr einsam, nein gemeinsam!

Ein Rundgang zur Geschichte lesbischer Frauen in Zürich

​Ende des 19. Jahrhunderts verteidigte die erste Historikerin der Schweiz, Meta von Salis, vehement die «keusche Blume der Freundschaft». Lust und Leidenschaft hatten in einer Freundschaft zwischen Frauen nichts zu suchen. Fast hundert Jahre später ging die Homosexuelle Frauengruppe Zürich mit dem Slogan «Frauenliebe ist unsere Stärke» auf die Strasse und verkündete «Alle Frauen sind Lesbierinnen, ausser jene, die es noch nicht wissen». Ihnen begegnen wir auf unserem Rundgang ebenso wie den Gründerinnen des ersten Lesbenclubs der Schweiz, Anna Vock und Laura Thoma, oder ihren ungleich berühmteren Zeitgenossinnen Annemarie Schwarzenbach und Erika Mann.

 

Treffpunkt: Universität Zürich beim Haupteingang

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Frauen mit Power

Unternehmerinnen des 19. Jahrhunderts

​Auf dem Rundgang entlang der Bahnhofstrasse begegnen wir politisch, beruflich und gemeinnützig engagierten Frauen sowie ihren zahlreichen Unternehmungen. Sie gründeten Spitäler und Ausbildungsstätten, behaupteten sich als Unternehmerinnen in der Privatwirtschaft oder waren Pionierinnen gesellschaftlicher Reformen. Mit ihren Projekten stiessen sie in der männerdominierten Gesellschaft des frühen 20. Jahrhunderts oft auf Skepsis und Widerstände. Was ihnen half, sich dennoch durchzusetzen, war ein engmaschiges Beziehungsnetz von Freundinnen und Mitstreiterinnen in Verbänden und Vereinen.

Frauenfreundschaften wurden deshalb wiederholt angefeindet, lächerlich gemacht oder zum Ziel von Verleumdungskampagnen, wie wir am Beispiel der Zürcher Ärztin Caroline Farner und ihrer Lebenspartnerin Anna Pfrunder zeigen.

 

Treffpunkt: Hauptbahnhof beim Hauptportal Ausgang Bahnhofstrasse gegenüber Alfred-Escher-Denkmal

Ende: Bürkliplatz oder Füsslistrasse

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Heldinnen der Arbeit

Die Frauen vom Chreis Cheib

Die Arbeiter trafen sich nach Feierabend in der Beiz. Für die Frauen ging die Arbeit nach der Fabrik dagegen weiter: kochen, putzen, waschen und dann noch die Kinder versorgen. Auf unserem Rundgang vom Werdplatz zum Helvetiaplatz zeigen wir, was die Arbeiterinnen in Aussersihl in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bewegt hat, wie sie die Doppelbelastung von Fabrik und Haushalt bewältigten und wofür sie sich in der Arbeiterinnenbewegung engagierten. Wir erzählen, wie sie sich gegen Preiswucher und übersetzte Mieten wehrten und was sie gegen ungewollte Schwangerschaften unternahmen. Und wir fragen uns, weshalb niemand der unbekannten Arbeiterin ein Denkmal gesetzt hat.

 

Treffpunkt: Werdplatz beim Arbeiterdenkmal

Ende: Helvetiaplatz

Führungsanfrage

Verliebt, verlobt, verheiratet

Ein Rundgang rund ums Heiraten

«Fensterlen» oder «Liechtstubeten» – das sind Bräuche rund ums Kennenlernen potentieller Ehepartner, die heute nicht mehr bekannt sind. Aber nicht nur die Art des Kennenlernens, sondern auch die Hochzeit selbst hat sich im Laufe der Zeit verändert. Wer durfte überhaupt heiraten, was war eine heimliche Ehe und welche Ratschläge gab der Pfarrer Heinrich Bullinger dem Bräutigam für die Hochzeitsnacht mit auf den Weg? Und was geschah nach dem «schönsten Tag im Leben»? Mit welchen Hausmitteln konnte die sexuelle Lust aufrecht erhalten werden und welche Folgen hatte ein Ehebruch? Diesen und anderen Fragen rund um die Ehe gehen wir auf unserem Rundgang nach.

 

Treffpunkt: Stadthaus beim Haupteingang

Ende: Münstergasse 27

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Rundgänge

Preise für Gruppen:
Bis 10 Personen: Fr. 280.–
Bis 15 Personen: Fr. 380.–
Bis 20 Personen: Fr. 430.–
Bis 30 Personen: Fr. 480.–

Mehr als 30 Personen:
Nach Absprache

Annulation:
Ein bereits gebuchter Rundgang kann bis spätestens sieben Tage vor dem vereinbarten Termin abgesagt werden. Bei späteren Absagen wird der volle Betrag in Rechnung gestellt.

Dauer:
Die Rundgänge dauern ca. 1.5 Stunden und werden bei jeder Witterung durchgeführt.

Besonderes:
Der Frauenstadtrundgang Zürich übernimmt keine Haftung für Unfälle oder Diebstahl während eines Rundgangs. Die Buchungsprozesse können aufgrund von internen Abläufen bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Kurzfristige Anfragen können deshalb nicht immer berücksichtigt werden. Der Verein hat limitierte Kapazitäten. Deshalb können während der Hochsaison (Juni–Oktober) nicht immer alle Buchungsanfragen bestätigt werden – eine frühe Anfrage lohnt sich also!

 

Vorträge

Preis:
Fr. 300.–, Ort nach Wahl

Annulation:
Ein bereits gebuchter Vortrag kann bis spätestens sieben Tage vor dem vereinbarten Termin abgesagt werden. Bei späteren Absagen wird der volle Betrag in Rechnung gestellt.

Vortrag nach Wunsch?
Sie wünschen einen Vortrag zu einem anderen Rundgangsthema?
Für insgesamt Fr. 600.– erarbeiten wir gerne einen neuen Vortrag (Lesung inbegriffen).

Sie wünschen einen Vortrag zu einem anderen Thema mit Bezug zur Frauen- und Geschlechtergeschichte?
Preis nach Absprache. Fragen Sie uns frühzeitig an.